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Arzneimittel von der Bergwiese

Bei der Herausbildung des Heilkräuter- oder Olitätengewerbes in der zweiten Hälfte des 17. Jh. spielten die Gegenden um die Städte Großbreitenbach, Bad Blankenburg, Königsee und Oberweißbach die bestimmende Rolle. Bis zum Ende des 19. Jh. wurde das Olitätengewerbe (Heilmittelherstellung und -handel) im Thüringer Wald betrieben. Im damaligen Marktflecken Breitenbach (heute Großbreitenbach) begründete der aus Oberweißbach stammende Apotheker und Laborant Johann Mathias Mylius (1634-78) dieses für bestimmte Regionen des Thüringer Waldes wirtschaftlich sehr bedeutende Gewerbe. Zur Olitätenherstellung wurden gesammelte Heilkräuter und mineralische Stoffe verwendet. Die Kräuterfrauen hatten genaue Kenntnis über die Standorte und Wirkungen der Pflanzen. Für jedes Kraut nutzten sie besondere Sammeltage.

 

Quelle: Schulportal Thüringen

 

Thüringer Kräutergarten 

Der "Thüringer Kräutergarten" ist eine Waldregion im Thüringer Schiefergebirge, die beiderseits des Mittellaufes der Schwarza liegt und rund 240 km² umfasst. Aufgrund der besonderen geologischen und topografischen Bedingungen gibt es in diesem Gebiet einen großen Reichtum an Kräutern. Auf engsten Raum setzt sich der geologische Untergrund des Olitätenlandes aus unterschiedlichen Gesteinsarten aller Erdzeiten zusammen. Höhenunterschiede und damit auch klimatische Unterschiede und die Untergründe wie Tonschiefer, Grauwacke, Porphyr, Quarzit, Buntsandstein, Muschelkalk sind die Grundlage für eine reiche Flora und Fauna, darunter auch seltene und geschützte Arten. Diese Schätze unter der Erde und vor der Haustür, von Feld, Wald und Wiese nutzten schon unsere Vorfahren zu Heilzwecken und durch den Verkauf zum Lebensunterhalt.

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