Neue Beitragsordnung
Gemeinsames Handeln ist im Thüringer Wald gefragt
Neue Bänke, eine aktuelle Naturpark-Karte, frische Farbe an den Wanderhütten und vieles mehr finden Wanderer, wenn sie in und um Friedrichroda unterwegs sind. Der Grund: Der Kurort ist seit 2020 Mitglied der Naturpark-Meisterei und weiß deren Vorteile zu schätzen, wie Bürgermeister Thomas Klöppel erklärt:
„Wir haben uns schon sehr früh für eine Mitgliedschaft in der Naturpark-Meisterei entschieden, weil wir den positiven Mehrwert für uns erkannt haben. In und um Friedrichroda gibt es über 200 Kilometer Wanderwege und wir sind froh, dass wir bei der Instandhaltung unterstützt werden. Dafür sind wir auch gewillt, die entsprechenden Mittel aufzubringen. Darüber hinaus versuchen wir den Thüringer Wald in seiner Gesamtheit zu betrachten und sehen das Wirken der Naturpark-Meisterei als einen wichtigen Baustein dafür. “
Damit ist die Arbeit aber noch längst nicht abgeschlossen und laufen am Naturpark-Tor Kühles Tal und den dazugehörigen Naturpark-Weg eher auf Hochtouren. Auch Großbreitenbach und Gerstungen haben den Mehrwert erkannt und sich erst jüngst für eine Mitgliedschaft in der Naturpark-Meisterei entschieden. Dennoch gibt es Unmut in einzelnen Mitgliedskommunen, die nun ab 2024 mehr bezahlen sollen.
„Wir bedauern es zutiefst, dass sich wegen den neuen Mitgliedsbeiträgen einige Mitglieder für einen Austritt entschieden haben. In Schmiedefeld hatten wir beispielsweise schon ein Projekt am Schaubergwerk Morassina geplant, das wir nun leider nicht mehr umsetzen können.“, so der stellvertretende Naturpark-Geschäftsführer Ralf Kirchner.
Hintergrund ist die Angleichung der Mitgliedsbeiträge, die auf der Jahreshauptversammlung am 1. März 2023 von den Mitgliedern beschlossen wurde. Nachdem fristgerecht eingeladen wurde, waren Vertreterinnen und Vertreter von Mitgliedsstädten und -gemeinden anwesend. Im Tagesordnungspunkt 9 kam es schließlich zur Diskussion und dem abschließenden Beschluss der neuen Beitragsordnung bei 19 Zustimmungen, drei Gegenstimmen und 6 Enthaltungen. Vorher zahlten Städte und Gemeinden einen Grundbetrag von 50 Euro zuzüglich eines jährlichen Betrages von 8 Cent pro Einwohner. Im neuen Beitrag wurde nun ein Einwohneräquivalent eingeführt. Dieses umschließt die Anzahl der Gesamteinwohner und den Anteil der Stadt bzw. Kommune am Naturpark und wird mit 12 Cent veranschlagt. Die Vorteile: Durch die Einführung des Einwohneräquivalentes werden alle Mitglieder auf Basis von Fläche und Einwohnern gleichbehandelt und obendrauf kann jedes kommunale Mitglied vom Wirken der Naturpark-Meisterei profitieren. Diese ist schließlich ein Instrument des Naturparks, das ins Leben gerufen wurde, um die Schutz- und Entwicklungsziele der Naturpark-Verordnung zu erfüllen, insbesondere in Bezug auf die Inwertsetzung, den Erhalt und die einheitliche Gestaltung touristischer Infrastruktur und die naturschonende Besucherlenkung im gesamten Thüringer Wald. Doch nicht nur die Naturpark-Meisterei, sondern auch zahlreiche andere Projekte im Naturpark werden diesen Zielen gerecht. Sei es die Naturpark-Route, die sich als Instrument zur Besucherlenkung im Thüringer Wald etabliert hat oder das 2022 abgeschlossene Heilklima-Projekt, das das landschaftsbedingte Erholungspotenzial nicht nur erhalten, sondern auch steigern soll. Nicht zuletzt bietet der Naturpark neben naturschutzfachlicher Unterstützung auch attraktive Bildungsangebote, so beispielswiese im Rahmen von 12 Informationszentren und den neu eingeführten Naturpark-Toren, die sich im gesamten Thüringer Wald verteilen und die Besucher im Thüringer Wald willkommen heißen. Auch ein vom Thüringer Umweltministerium gefördertes BNE-Projekt zum Thema Insekten, die Teilnahme an mehreren Veranstaltungen und die Organisation von geführten Wanderungen ist Teil der Naturpark-Arbeit von der Städte und Gemeinden durchaus profitieren können.
„Eines steht aber fest: nur eine gute Zusammenarbeit ist die Basis für eine erfolgreiche Arbeit im Naturpark Thüringer Wald. Dafür sollten wir alle das gleiche Ziel verfolgen, nämlich den Tourismus und die damit verbundene Infrastruktur weiterzuentwickeln und das auf eine möglichst umweltschonende und einheitliche Art und Weise.“, ist Gründungsinitiator Florian Meusel überzeugt.
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